Veloweggesetz: Die Bedeutung der Radwegtrennung bei Velowegen.
Das neue Veloweggesetz verlangt bessere und sicherere Velowege. Dabei spielen sowohl die objektive Sicherheit als auch das subjektive Sicherheitsempfinden eine Schlüsselrolle. Insbesondere wenn separate Trottoirs oder genügend breite Radstreifen nicht umsetzbar sind, leisten Komponenten für die Radwegtrennung einen wichtigen Beitrag.
Seit dem 1. Januar 2023 ist das neue Veloweggesetz VWG in Kraft. Es soll für bessere und sicherere Velowege sorgen. Kantone und Bund sind dabei zur Planung und Realisierung von geeigneten Velowegnetzen verpflichtet. Doch die Planung einer sicheren Veloinfrastuktur in urbanen Räumen ist vor allem dann eine Herausforderung, wenn sich bei Velowegen physische Fahrbahntrennungen durch bauliche Massnahmen wie separaten Trottoirs oder Radstreifen (grün gefärbte Fahrbahnen) nicht umsetzen lassen.
Bedeutung des subjektiven Sicherheitsempfindens
Das subjektive Sicherheitsempfinden auf Radwegen spielt bei der Konzeption von Velowegnetzen eine Schlüsselrolle, da es das tatsächliche Verhalten der Menschen auf Fahrrädern beeinflusst1. Velofahrer und Velofahrerinnen meiden Radwege, wenn sie sich dort subjektiv nicht sicher fühlen, auch wenn die Wege aus objektiver Sicht messbar sicher sind. Dies führt dazu, dass Radfahrende beispielsweise auf Trottoirs ausweichen und dort Fussgänger gefährden, oder sie nutzen im Sinne ihrer Sicherheit andere Fortbewegungsmittel anstelle des Velos. Um den Veloverkehr zu fördern und mehr Menschen zum sicheren Fahrradfahren zu ermutigen, ist das Vertrauen in die Sicherheit der Infrastruktur ein massgebender Faktor. Radwege, auf denen sich Velofahrende subjektiv sicher fühlen, sind daher bei der Umsetzung des Veloweggesetzes von grosser Bedeutung.
Falsche Sicherheit
Im Vergleich zum subjektiven Sicherheitsempfinden umfasst objektive Sicherheit messbare Faktoren wie Verkehrsregeln und physische Barrieren. Sie dienen dazu, Unfälle zu verhindern. Doch gerade an gefährlichen Stellen im Strassenverkehr, an denen paradoxerweise wenig oder keine Unfälle passieren, übersieht die Planung oft die Notwendigkeit des subjektiven Sicherheitsempfindens. Grund dafür ist die implizit erhöhte Aufmerksamkeit durch die Velofahrenden bei risikoexponierten Verkehrssituationen aufgrund des hohen Gefahrenpotenzials oder die Umfahrung von solchen Stellen bis hin zum Verzicht der Fahrradnutzung. Die durch dieses Vermeidungsverhalten resultierende tiefe Unfallrate verfälscht das Resultat der scheinbar objektiven Sicherheit, indem eine Überbewertung der Wirkung der Sicherheitsmassnahmen stattfindet.
Nutzergruppen und subjektive Sicherheit bei Velowegen
Wichtig bei der Planung von Velowegnetzen ist auch der Blick auf die Altersgruppen. Velowege müssen so gestaltet sein, dass sie dem von einigen Gemeinden bereits verwendeten Modell «8 bis 80» Rechnung tragen. Gemäss diesem sollen sich 8- bis 80-jährige auf Velowegen subjektiv sicher fühlen. Nur wenn Menschen jeden Alters und Erfahrungsniveaus auf neu gebauten Radwegen Sicherheit empfinden, nutzen sie diese auch tatsächlich. Dies steigert die Anzahl der Velofahrer und Velofahrerinnen, dient der Gesundheitsförderung und schützt die Umwelt.
Weshalb Radwegtrenner wichtig sind
Die klare Trennung von Radwegen von anderen Verkehrswegen spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der objektiven Sicherheit für Velofahrende und ihres subjektiven Sicherheitsempfindens. Gerade an Stellen, an denen keine baulichen Massnahmen zur Trennung des Veloverkehrs vom übrigen Verkehr möglich sind, bieten physische Radwegtrenner eine wirksame Lösung. Diese am Boden platzierten Komponenten schaffen eine Barriere, die Velofahrende vor potenziell gefährlichen Interaktionen mit Autos schützt und zusätzlich das subjektive Sicherheitsgefühl erhöhen. Dadurch sinkt das Unfallrisiko deutlich und gleichzeitig steigt die Nutzungsfrequenz der Velowege.
Was es bei Radwegtrennern zu beachten gilt
Bei der Wahl von physischen Radwegtrennern ist darauf zu achten, dass diese in erster Linie der Minimierung der Gefährdungs‑, Unfall- und Verletzungsrisiken dienen, wie dies etwa bei den Lösungen von Velopa der Fall ist. Sie sollen sich situationsgerecht für die jeweilige Verkehrssituation eignen, einfach zu montieren sein sowie maximale Sicherheit und höchste Flexibilität bieten. Zudem soll
- Situationsgerechte Umsetzbarkeit
Die verwendeten Radwegtrenner sollten sich dank unterschiedlichen Massen und Konstruktionsformen für nahezu jede Ausgangslage eignen. Bei erhöhten Sicherheitsanforderungen sollen sie sich mit ergänzenden Elementen wie flexiblen Pollern oder Glaskuppeln ergänzen lassen können. Diese sorgen für verbesserte Sichtbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen. Verschiedene Variationen mit durchgehender oder unterbrochener Trennung bei Querungen und Ausfahrten etc. tragen den jeweiligen Standortgegebenheiten Rechnung.
- Einfache Montage und Nachhaltigkeit
Fortschrittliche Radwegtrenner sind aus 100% rezykliertem Material hergestellt und zeichnen sich durch ihre einfache Montage aus. Bei einigen Produkten ist keine Verankerung im Boden erforderlich, was die Installation und Entfernung erheblich erleichtert. Sie ermöglichen nicht nur permanente Lösungen, sondern auch temporäre Pop-Up-Bike-Lanes.
- Sicherheit und Flexibilität
Radwegtrenner der neuesten Generation sorgen für maximale Sicherheit, indem sie ein unbeabsichtigtes Überfahren verhindern. Zusätzlich sorgen sie dafür, dass bei Bedarf eine Durchfahrt für Notfalldienste möglich ist, ohne dass die Radwegtrenner oder die Fahrzeuge Schaden nehmen. Diese Flexibilität ist ausschlaggebend, um die Anforderungen aller Verkehrsteilnehmenden zu berücksichtigen.
- Praxistauglichkeit
Bei der Planung von Velowegnetzen gilt es, die Praxistauglichkeit der einzusetzenden Radwegtrenner zu beurteilen. Produkte, die bereits in einer Vielzahl von Städten erfolgreich zum Einsatz kommen und sich in der Praxis bewährt haben, sind hier im Vorteil.
Fazit: Radwegtrennung sorgt für Sicherheit auf Velowegent
Sollen Velowegnetze die Sicherheit der Velofahrenden erhöhen und gleichzeitig den Veloverkehr fördern, so leistet die Radwegtrennung einen wichtigen Beitrag. Indem sie objektive Sicherheit und ein subjektives Sicherheitsempfinden schafft, lassen sich damit auf Velowegen oder Velospuren Unfälle vermeiden und der Umstieg auf das Fahrrad vorantreiben. Sind keine baulichen Massnahmen möglich, so leisten am Boden platzierte Radwegtrenner einen wichtigen Beitrag. Velopa führt in der Schweiz das bisher einzige breite Sortiment an modernen Radwegtrennern.
Quellen:
¹ITF International Transport Forum, Light Protection of Cycle Lanes, Best Practices
¹Rul von Stülpnagel, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Psychologie, Kognitionswissenschaft und Genderforschung, Deutschland
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