
Schulräume gestalten: Wie entstehen zukunftsfähige Schulen?
Zukunftsfähige Schulräume gestalten bedeutet, die verschiedenen Bedürfnisse aller Beteiligten miteinzubeziehen. Ob Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern oder Schulbehörden: Jede Anspruchsgruppe hat spezifische Anforderungen an Innen- und Aussenräume, die es zu berücksichtigen gilt.
Die Schulumgebung hat einen direkten Einfluss auf das Lernverhalten, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Schülerinnen, Schülern und Lehrpersonen. Eine sorgfältige Gestaltung der Innen- und Aussenräume von Schulen fördert nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern stärkt auch die soziale Interaktion und die Gemeinschaft. Schulräume zu gestalten heisst daher auch, verschiedene Schlüsselfaktoren zu berücksichtigen:
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- Partizipativer Einbezug der Betroffenen
- Finden der Balance zwischen Atmosphäre und Funktionalität
- Natur als Lern- und Begegnungsraum einbeziehen
- Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit berücksichtigen
Schulräume gestalten – Lebensräume schaffen
Schulräume sind mehr als reine Lernorte. Sie sind Lebensräume, in denen Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte einen beträchtlichen Teil ihres Tages verbringen. Dies unterstreicht die Wichtigkeit der Schulraumgestaltung. Dabei sind ästhetische, funktionale und nachhaltige Aspekte zu berücksichtigen. Neben den Innenräumen spielen dabei die Aussenräume eine zentrale Rolle, da sie sowohl ergänzende Lernorte als auch Bewegungs- und Begegnungsräume sind.
Die Aussengelände einer Schule gilt es daher nicht nur als funktionale Flächen zu betrachten, sondern als aktive Erweiterung des Lernumfeldes. Sie bieten einzigartige Möglichkeiten, den Unterricht nach draussen zu verlagern und Schülerinnen oder Schüler durch Erlebnisse in der Natur zu inspirieren. Ob bei Experimenten im Schulgarten, Gruppenarbeiten im Freien oder sportlichen Aktivitäten – Freiflächen fördern die Verbindung zwischen Theorie und Praxis.
Schulräume gestalten unter Beteiligung aller Nutzenden
Ein zentraler Ansatz bei der Gestaltung von Schulräumen ist die Partizipation. Durch den aktiven Einbezug aller Nutzergruppen lassen sich bedarfsgerechte Lösungen entwickeln. Dazu gehören Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrpersonen und Schulbehörden.
Partizipation als Grundstein für Akzeptanz und Identifikation
Ein partizipativer Planungsprozess bringt zahlreiche Vorteile:
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- Bedarfsgerechte Planung: Wenn sämtliche Nutzergruppen sowie die Eltern von Schülerinnen und Schülern frühzeitig im Planungsprozess zu Wort kommen, können die tatsächlichen Bedürfnisse und Wünsche in die Gestaltung einfliessen. So entsteht eine Umgebung, die den spezifischen Anforderungen des Schulalltags entspricht.
- Identifikation durch die Nutzenden: Durch die aktive Mitgestaltung fühlen sich alle Beteiligten stärker mit den Räumen verbunden, was wiederum die Wertschätzung, Nutzung und Pflege der Umgebung fördert.
- Akzeptanz: Planungsprozesse, die Meinungen und Ideen berücksichtigen, minimieren Widerstände und fördern das Engagement der Schulgemeinschaft für die Umsetzung neuer Konzepte.
Beispiele aus der Praxis
Primarschule Ruopigen, Luzern: In Workshops entwickelten Schülerinnen und Schüler kreative und praxisnahe Ideen, um den Pausenplatz in einen lebendigen und vielseitigen Aussenraum zu verwandeln.
Schule Kotten, Luzern: Die Einbindung von Eltern und Lehrkräften in die Planung sorgte für ein umfassendes Verständnis der Anforderungen und resultierte in einem Pausenplatz mit Spiel- und Lernflächen.
Methoden der Partizipation
Workshops und Kreativsessions: Hier haben Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte und Eltern die Möglichkeit, ihre Visionen und Wünsche zu formulieren. Die Ergebnisse solcher Workshops lassen sich in die Planungen einarbeiten und bieten den Architekten eine wertvolle Grundlage.
Befragungen: Mittels Fragebögen oder Interviews lassen sich Meinungen und Ideen einholen, ohne dass die Beteiligten viel Zeit investieren müssen. Dies ist besonders effektiv bei grossen Zielgruppen wie Eltern oder Lehrerkollegien.
Prototypen und Modellbau: Planungsansätze werden visualisiert, etwa durch den Bau von Modellen oder die Erstellung von 3D-Renderings. Dies hilft den Beteiligten, sich die zukünftige Gestaltung besser vorzustellen und konkrete Verbesserungsvorschläge einzubringen.
Atmosphäre und Funktionalität: Die richtige Balance finden
Schulräume müssen funktional und gleichzeitig ansprechend gestaltet sein, um eine optimale Lern- und Lebensumgebung zu schaffen.
Anpassungsfähigkeit für Innen- und Aussenräume
Die Anforderungen an Innen- und Aussenräume von Schulen ändern sich ständig. Flexible Raumkonzepte bieten die Möglichkeit, diese Veränderungen aufzufangen:
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- Modulares Mobiliar: Dieses lässt sich schnell umstellen oder neu arrangieren, um Räume oder überdachte Aussenbereiche flexibel nutzen zu können. Beispielsweise kann eine Lehrperson das Klassenzimmer oder den Pausenplatz innerhalb weniger Minuten für Gruppenarbeiten, Frontalunterricht oder Projektarbeiten anpassen.
- Variable Raumaufteilung: Verschiebbare oder entfernbare Trennwände sowie mobile Sichtschutz- oder Wetterschutzelemente ermöglichen es, Flächen nach Bedarf zu vergrössern oder zu verkleinern. Dies ist für Veranstaltungen oder grössere Gruppenarbeiten sowohl in Innenräumen als auch auf Schulhöfen oder Sportplätzen besonders praktisch.
- Nutzung für verschiedene Zwecke: Eine gut durchdachte und flexibel gestaltbare Fläche lässt sich sowohl für den Unterricht als auch für Freizeit- und Bewegungsaktivitäten in Innen- und Aussenbereichen nutzen. Auf diese Weise steigt die Flächeneffizienz und der Schulalltag gewinnt an Abwechslung.
Aussenräume und Natur als Lern- und Begegnungsorte
Die Natur bietet vielfältige Möglichkeiten, Lerninhalte unmittelbar erfahrbar zu machen und gleichzeitig die soziale Interaktion zu fördern.
Die Rolle der Aussenräume
Während die Gestaltung von Klassenzimmern und Fachräumen häufig im Mittelpunkt steht, wird die Bedeutung der Aussenräume oft unterschätzt. Dabei können Schulhausplätze, Grünflächen und Sportanlagen wichtige Funktionen für ein naturnahes Lernen übernehmen:
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- Lernräume im Freien: Geeignete Aussenbereiche ermöglichen es, den Unterricht aus dem Klassenzimmer ins Freie zu verlegen. So können beispielsweise Biologieunterricht oder Gruppenarbeiten in einer natürlichen Umgebung stattfinden, wodurch sich das Lernen praxisnah und abwechslungsreich gestalten lässt.
- Bewegungsförderung: Bereiche wie Sportplätze, Klettergerüste oder Parcours bieten den Schülerinnen und Schülern zahlreiche Möglichkeiten, sich zu bewegen. Regelmässige Bewegung fördert nachweislich die Konzentrationsfähigkeit und die Gesundheit.
- Begegnungsorte: Plätze, die mit Sitzbänken, schattenspendenden Bäumen oder Beschattungssystemen ausgestattet sind, erleichtern Begegnungen in den Pausen oder ausserhalb der Unterrichtszeiten. Dies fördert den Austausch und die Sozialkompetenz.
Gestaltung von Aussenbereichen
Die Aussenareale von Schulen bieten verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten:
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- Überdachte Sitzbereiche: Solche Bereiche ermöglichen es, auch bei schlechtem Wetter Unterricht oder Freizeitaktivitäten im Freien durchzuführen.
- Multifunktionales Mobiliar für Aussenräume: Passende Sitzgelegenheiten für Aussenräume von Schulen, wie etwa die Bank-Tisch-Bank-Kombination Toya aus der Kollektion v‑elements von Velopa, bieten flexible Nutzungsmöglichkeiten. Sie eignen sich für Gruppenarbeiten im Freien und für den Austausch während der Pausen oder in der Freizeit. Durch ihre Barrierefreiheit und Modularität lassen sie sich an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen.
- Bewegungsflächen mit multifunktionalen Spiel- und Sportgeräten: Diese fördern die motorischen Fähigkeiten und bieten gleichzeitig Raum für kreatives Spiel.
- Begrünte Flächen: Diese tragen nicht nur zur Verbesserung des Mikroklimas bei, sondern dienen auch als ruhige Rückzugsorte, die den Schülern und Schülerinnen eine Pause vom hektischen Schulalltag ermöglichen.
Beispiele für die naturnahe Gestaltung
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- Klassenzimmer im Freien: Diese sind mit stabilen Sitzgelegenheiten und Tischen ausgestattet und ermöglichen es, den Unterricht ins Freie zu verlagern. Die Schülerinnen profitieren von der Nähe zur Natur, die das Lernen anregt und Stress abbaut.
- Schulgärten: Hier können Schüler Gemüse oder Blumen anpflanzen, was nicht nur praktische Fähigkeiten vermittelt, sondern auch das Bewusstsein für Nachhaltigkeit schärft.
- Wasserläufe und Teiche: Sie dienen als ökologische Lernorte, an denen Schülerinnen und Schüler die Tier- und Pflanzenwelt hautnah erleben können.
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist eine notwendige Leitlinie für die Schulraumgestaltung. Dies umfasst sowohl die ökologische als auch die soziale Nachhaltigkeit.
Soziale Nachhaltigkeitsaspekte: Barrierefreiheit und Inklusion
Bei der Gestaltung von Schulräumen ist Barrierefreiheit ein essenzieller Bestandteil, um auch Schülerinnen und Schülern mit eingeschränkter Mobilität den Zugang zu ermöglichen. Dabei gilt es, inklusive Begegnungsorte zu schaffen, an denen Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam lernen, spielen und sich austauschen können. Dies umfasst Rampen und Aufzüge, barrierefreies Mobiliar für Innen- und Aussenräume sowie Sanitäranlagen, die für alle zugänglich sind.
Schulräume gestalten - eine Aufgabe mit Auswirkungen auf die Zukunft
Eine durchdachte Gestaltung der Innen- und Aussenräume von Schulen schafft nicht nur Orte des Lernens und der Wissensvermittlung, sondern auch Räume für Gemeinschaft, Bewegung und Begegnungen. Solche Räume fördern das Wohlbefinden sowie die kognitive, emotionale und soziale Entwicklung von Schülerinnen und Schülern. So sind sie in der Lage, zur Bildung einer verantwortungsbewussten und zukunftsfähigen Gesellschaft beizutragen.
Für die individuelle Beratung und Planung vor Ort ist die Zusammenarbeit zwischen Architekten, Pädagogen und der Schulbehörde essenziell. Im Vordergrund steht dabei die Schaffung einer ganzheitlichen Lernumgebung, die Bildung und Gemeinschaft gleichermassen fördert. Der Einbezug von Experten für die Gestaltung von Innenräumen und Aussenbereichen bis hin zum Aussenmobiliar ist ein weiterer wichtiger Schritt, um die Vision einer modernen Schule umzusetzen.
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